Hallo Zusammen,
endlich hatte ich letzten Samstag mal wieder Zeit für eine längere Ausfahrt. Zudem wollte ich ja schon seit längerer Zeit mein Hercules-Projektrad auf Tourentauglichkeit testen. Es hat mich absolut nicht enttäuscht und mich bequem und zuverlässig überall hingebracht.
Ich startete meine Tour auf dem sog. "Rheinischen Esel", eine ehemalige Güterbahn- und Schienenbustrasse, die zu einem komfortablen Rad-/Wanderweg umgebaut wurde. Das erste Foto wurde an seinem Endpunkt in Bochum-Langendreer geschossen. Von dort aus folgte ich über ca. 3 km meinem täglichen Arbeitsweg bis zum Ümminger-See, wo ich letztens den unter einem anderen Thread erwähnten Flußkrebs gefunden hatte.
Schon immer fiel mir dort ein bestimmter Wegweiser in Richtung "Schiffshebewerk Henrichenburg 28 km" auf. Die Gegend dort oben kenne ich praktisch wie meine Westentasche, da meine Eltern dort viele Jahre lang ihren Wohnwagen auf einem privaten Campingplatz auf einem Bauernhof stehen hatten.
Weil ich ja nunmehr beinahe täglich an diesem Wegweiser vorbeikomme, wurde ich natürlich neugierig, in wie weit man dieses Ziel auf gepflegten Rad-/Wanderwegen erreichen könnte. Also hatte ich mir diese Strecke für diesen Tag vorgenomen.
Zunächst lief die Tour auf gepflegten Wegen entlang des Ümminger Sees, um am Ende des Weges in eine ruhige Wohnstraße zu gelangen, die leider am Ende in den, samstag immer stark befahrenen, Werner Hellweg mündete. Meine Verärgerung darüber entschädigte jedoch der total breit angelegte Fahrradstreifen.
Weiter ging es dann in Richtung Kornharpen über eine ruhige Straße, um recht bald wieder in einen schönen Rad-/Wanderweg, welcher durch ein kleines Waldgebiet führte, einzubiegen.
Besonders schön wurde der Weg, dort allerdings geschottert, im Bereich einer alten Halde angelegt.
Dieser Weg mündete dann in einen ziemlich neu angelegten asphaltierten Weg durch Felder, von wo aus man durchaus den ein oder anderen schönen Ausblick hatte.
Insgesamt führte die Tour duch die Städte Bochum, Herne und Castrop-Rauxel. Leider war die Wegequalität aber nicht durchgehend besonderer Güte. Ein besonderes Ärgernis bereitete ein Abschnitt, der noch auf Bochumer Gebiet durch ein Waldstück führte. Auf dem ca. 10 - 12%igen Gefälle konnten selbst Fußgänger kaum einen Tritt wagen um auf dem matschigen Untergrund nicht auszurutschen. Am Ende landete man auf einer total durchweichten Wiese, wo das Wasser zum Teil bis zu 10 cm hoch in den Fahr- oder Fußspuren anderer Radfahrer oder Wanderer stand. Eine Frechheit, so etwas als offiziellen Rad-/Wanderweg auszuschildern.
Ein ähnliches Stück folgte auf Herner Gebiet über einen total matschigen Feldweg. Insgesamt gab es an der Streckenführung aber nicht viel auszusetzen. An vielen Stellen sind noch die Wahrzeichen des ehemaligen Kohlebergbaus in Form alter Fördertürme sichtbar.
Auf Castroper-Gebiet landete man schließlich in einem Gewerbegebiet, wo plötzlich die Beschilderung des Radweges etwas in die Irre führte. Ich habe mich dann schließlich entschieden, der Beschilderung für den Autoverkehr in Richtung Waltrop zu folgen und damit zunächst einmal auf straßenbegleitenden Radwegen zu fahren.
Auf diesem Weg passierte ich dann schließlich auch Schloss Bladenhorst, welches eben auch auf der offiziellen Route lag.
Später bog ich dann auf den schönen Radweg entlang des Rhein-Herne-Kanals ein, um meinem Ziel, welches dort auch ausgeschildert war, ein Stück näher zu kommen. Leider war dieser Abschnitt nur eine kurze Freude, da Bauarbeiten mal wieder den Weg versperrten.
Ich musste also wieder auf die Straße wechseln, lernte dadurch aber eine wunderschöne Umleitung über den Emscher-Radweg kennen. Dort stieß ich wieder auf mir bekanntes Gebiet und beschloss, bevor ich dem Schiffshebewerk einen Besuch abstattete, zunächst einmal einen Abstecher nach Datteln zu machen, wo unser Wohnwagen auf einem Abstellplatz steht. Zu meinem Ärgernis fand ich ihn mit einem platten Reifen vor. Da muss ich dann demnächst wohl mal mit dem Auto hin und den Reifen wechseln. Einmal noch schnell den Eimer des Luftentfeuchters ausgeleert und es ging weiter, entlang der B235 in Richtung Hebewerk.
Dort angekommen, setzte natürlich bei den ersten Fotos der angekündigte Regen ein. Also Regenklamotten anziehen. Zurück ging es zunächst über ruhige Landwirtschaftsstraßen, um dann entlang der vielbefahrenen B235, eine wichtige Nord-/Südverbindung durch das Ruhrgebiet wieder Richtung Heimat zu radeln, was mich aber nicht großartig störte, da ich ja bereits viele ruhige und schöne Gegenden duchrfahren hatte.
Mit Einbruch der Dunkelheit landete ich schließlich wieder am Anfang des "Rheinischen Esels". Dort vergingen die letzten 6 km wie im Flug. Insgesamt kam ich an diesem Tag wohl so auf ca. 80 km. Mein Rad hat den Langstreckentest jedenfalls zur vollsten Zufriedenheit bestanden.
LG
Berny